Hier stelle ich Bücher vor, die bei dem Weg in die Heilung und der persönlichen Aufarbeitung unterstützen können. Sie haben mir in vielerlei Hinsicht geholfen zu verstehen, aufzudecken und in unser Gefühl zu kommen. Sie sind aber auch zu einem nicht unerheblichen Teil Lieferanten theoretischer Grundlagen, die einem allgemeinen Verständnis sehr förderlich sein können. Aber natürlich ersetzt das Lesen dieser Bücher nicht die praktische Begegnung mit uns selbst.
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Alice Miller - Am Anfang war Erziehung
Mit diesem Buch liefert Alice Miller ein Standardwerk zum Thema Erziehung. Was sie in uns anrichtet und mit welchen Mitteln wir in psychische Muster gezwungen werden, die uns im Zweifel unser ganzes Leben lang beeinflussen. Sie zeigt die Mechanismen der schwarzen Pädagogik auf und welche nachhaltigen Schäden diese in unserer Psyche, aber vor allem unserem emotionalen Geflecht verursachen. Sie zeigt auch auf, wie wir diese Mechanismen selbst unbewusst anwenden, wenn wir eigene Kinder haben und sie hierdurch auf sie übertragen - oft, ohne es zu wollen. So, wie es unsere Eltern in der Regel mit uns gemacht haben.
Alice Miller - Das Drama des begabten Kindes
Mit diesem Buch hat Alice Miller als erste in der psychologischen Literatur das Elterntabu gebrochen und hierfür ein Meer von Kritik geerntet. Nicht zuletzt von ihrem Fachkollegium, das sich von diesem Buch völlig brüskiert fühlt(e). Sie stellt sehr richtig fest, dass viele, die in helfende Berufe gehen, nur in ihren Klienten stellvertretend ihre eigenen Themen und psychischen Muster zu therapieren versuchen, die sie bei sich selbst nicht sehen können. Aber sie zeigt auch, wie wir als Kinder die Verantwortung für unsere Eltern übernehmen und lernen, für sie das zu sein, was sie von uns erwarten. Die Begabung, die Alice Miller hier beschreibt, ist die Begabung, nicht mehr das zu sein, was wir eigentlich sind, sondern das, was von uns erwartet wird.
Auch erhältlich als Hörbuch:
Alice Miller - Die Revolte des Körpers
In diesem Buch beschreibt Alice Miller sehr treffend, dass die Erlebnisse, denen wir ausgesetzt waren, in unserem Körper als emotionale Energie gespeichert sind - auch wenn wir sie aus unserem Bewusstsein verdrängt haben - und sich unweigerlich in Form von Symptomen Bahn brechen, wenn wir sie nicht auflösen. Sie liefert eine tiefenpsychologische Perspektive auf den Bereich der Psychosomatik und unterstützt bei dem Verständnis, wie wir körperliche Symptome durch psychische Heilung aufheben können. Sie zeigt auf, dass unser Körper uns durch diese Symptome helfen und Hinweise geben möchte. Hinweise auf die Verletzungen unserer Seele.
Alice Miller - Du sollst nicht merken
In diesem Buch setzt sich Alice Miller sehr kritisch mit der freudschen Triebtheorie auseinander und analysiert unter anderem durch Traumdeutung, wie sehr wir in das Elterntabu hineingezwungen werden. Sie zeigt, dass wir bewusst nicht unsere Eltern anklagen dürfen und mit welchen Mitteln wir in diese Verdrängung getrieben werden. Zudem zeigt sie auf, wie sehr diese anerzogenen Muster unsere Wahrnehmung bestimmen. Unbewusst bestimmen, ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen. Außerdem zeigt sie auf, wie sehr viele Psychoanalytiker sowie Therapeuten selbst in ihrem Elterntabu verhaftet sind und ihre Patienten unter diesem Zwang versuchen müssen, zu erziehen. Mehr noch zeigt sie, dass die psychoanalytische und therapeutische Ausbildung methodisch dafür sorgt, dass dieses Tabu nicht nur ungebrochen bleibt, sondern darüber hinaus zugedeckt wird.
Anne Wilson Schaef - Co-Abhängigkeit
Anne Wilson Schaef war die erste, die den Terminus der Co-Abhängigkeit in die psychologische Literatur brachte. Sie hat mit dem Begriff einen sehr wichtigen und für die Betroffenen oft tückischen Mechanismus geprägt sowie aufgezeigt. Die Abhängigkeit von einem Abhängigen. Ein sinnbildliches Beispiel: Ein Mensch, der mit einem Narzissten zusammenlebt, sich erniedrigen und demütigen lässt, ohne zu merken, dass er diesen Narzissten tatsächlich braucht - er verwechselt diese Abhängigkeit mit Liebe. Das Buch zeigt, dass die Verletzungen, die sich die/der Co-Abhängige hierbei zufügen lässt, Teil seines eigenen Suchtprozesses sind. Das skurril anmutende an der Situation ist, dass der eine solch co-abhängige Person den Narzissten tatsächlich ausnutzt.
Arno Gruen - Der Fremde in uns
Mit diesem Buch beschreibt Arno Gruen auf sehr treffliche Weise, dass wir in der Regel von antrainierten, psychischen Mustern gesteuert werden, die wir als solche gar nicht wahrnehmen. Sie steuern uns, ohne dass wir es merken. Wir tun, denken und fühlen Dinge, die wir für normal halten, merken aber nicht, dass sie Teil eines Programms sind, das in uns wirkt. Ein Programm, das in uns installiert wurde und uns davon abhält, eine echte Verbindung zu uns selbst herzustellen, als Vorbedingung für eine eigenständige, individuelle Identität. Voraussetzungen, die dafür sorgen, dass wir uns selbst nicht kennen (können). Aber auch maßgeblich daran beteiligt, dass wir unsere Welt und Realität so gestalten, wie wir es tun. Wohl wissend, wie destruktiv diese Form der Gestaltung ist.
Arno Gruen - Der Verrat am Selbst
Arno Gruen beschreibt, wie sehr wir darauf programmiert werden, keine eigenständige und autonome Identität zu entwickeln. Wie sehr wir auf Scheinwerte und destruktive Denkmuster konditioniert werden. Muster, die in die Abhängigkeit treiben (Süchte, destruktive Beziehungen und die zwanghafte Identifikation mit denen, die uns schaden) und die Menschen von sich selbst entfernt. Wer aus dieser Abhängigkeit heraus will, muss zu einer autonomen Persönlichkeit und in eine mit dem eigenen Selbst stimmige Identität finden. Nur so können erlernte Muster aufgelöst werden und der Mensch seinen Weg in die individuelle Freiheit finden.
Arno Gruen - Verratene Liebe - Falsche Götter
In diesem Werk widmet sich Arno Gruen dem, was er so trefflich als "Identifikation mit dem Aggressor" beschreibt. Dass wir denen folgen und nachzueifern versuchen, die uns nachweislich schaden. Helden, die in der Regel sehr grausam sind, Führerfiguren, die viel Leid verursachen. Er deckt die Mechanismen auf, die uns vor allem in unserer Kindheit antrainiert werden und den Nährboden für Hass und Destruktivität bereiten. Ein Schema, das seit Anbeginn der menschlichen Zivilisation funktioniert.
Auch erhältlich als Hörbuch:
Arno Gruen - Der Wahnsinn der Normalität
In diesem Buch beschreibt Arno Gruen, wie sehr wir in der Regel in einer Wirklichkeitsverdrehung leben. Das, was wir als normal erleben, ist im Grunde größtenteils absurd und das, was wir als krank und komisch einstufen lernen, ist eigentlich das, was uns den Weg in die Heilung erlaubt. So wird gerne als vernünftig und realistisch eingestuft, was tatsächlich destruktiv ist und das, was aus der Destruktivität herausführen kann - zum Beispiel psychische Symptome - wird als schlecht und schwach bezeichnet. Leidenschaftlich postuliert Gruen, dass wir diese Verdrehung auflösen müssen, wenn wir aus der allgegenwärtigen Destruktivität heraus wollen.
Erich Fromm - Die Kunst des Liebens
Bei diesem Buch handelt sich um eines der unangefochtenen Standardwerke, wenn wir ein psychologisches Verständnis von dem Komplex Liebe aufbauen wollen. Einfühlsam und leichtfüßig begleitet Fromm durch diesen Komplex, deckt dabei beinahe beiläufig wichtige Missverständnisse auf und gibt dem Leser die Chance, eine neue, eigenen Position zu dem Thema zu definieren. Es ist uneingeschränkt empfehlenswert, da es keine radikale Position bezieht, sondern vermittelnd aufklärt. Einfühlsam und mit sanften Anstößen wird hier den Lesern ein Einstieg in die Bedeutung nicht zuletzt der Egozentrik und ihrer extremsten Form, der nazisstischen Störung, angeboten.
Erich Fromm - Die Furcht vor der Freiheit
In diesem Buch analysiert Fromm die Gründe für Anpassung und Selbstverlust. Wobei er die individuelle Freiheit - gemäß dem platonschen Höhlengleichnis - nur als möglich beschreibt, wenn wir uns aus den Stricken der Sozialisation emanzipieren und den Weg in eine persönliche Entwicklung wagen. Solange wir in unbewussten, psychischen Mustern leben, ist Freiheit nicht nur nicht möglich, sondern wird als gefährlich erlebt. Solange Konventionen und das Leben als Konsequenz "normal" empfundener Werte verteidigt werden müssen, kann keine Autonomie und ergo keine Freiheit entstehen.
Erich Fromm - Haben oder Sein
In diesem Buch setzt sich Fromm mit den Ursachen der Auswirkungen, die der Club of Rome in seinem Bericht 1974 so alarmierend beschrieben hat, auseinander. Dabei schaut er sich die Indiviualverantwortung an und analysiert deren Scheitern als zwingendes Ergebnis unseres Sozialisationsprozesses. Ein leidenschaftliches Plädoyer, auf allen Ebenen unseres Zusammenlebens endlich zu einer kooperativen Haltung zu finden. Wobei das kein Appell an eine anonyme Masse oder gar "die Gesellschaft", sondern an jeden einzelnen von uns ist, Verantwortung zu übernehmen. Etwas, was heute mehr denn je vonnöten ist. Und mit Verantwortung Übernehmen ist nicht Demonstrieren und Plakate in die Luft Halten gemeint, sondern das nachhaltige Verändern des eigenen Lebensstils.
Erich Fromm - Authentisch leben
Dieses Buch ist eine Sammlung von unveröffentlichten Arbeiten und Schriften, in denen Fromm zusammengetragen hat, was wir - aus seiner weisen und analytisch geprägten Perspektive - tun bzw. erkennen müssen, um in die Authentizität zu kommen. Es ist an manchen Stellen gesellschaftskritisch, ohne aus dem Fokus zu verlieren, dass wir alle die Gesellschaft sind - jeder einzelne. Wir also dieses Mysterium "Gesellschaft" sehr aktiv mitgestalten und mit unseren unaufgelösten, psychischen Mustern maßgeblich prägen, auch oder gerade, wenn wir passiv sind und einfach nur machen, was man von uns erwartet.